Laos – Vientiane und Vang Vieng

Zwischen Thailand und Vietnam gelegen, ging es als nächstes für mich nach Laos. Auf die über zwanzigstündige, teils gefährliche Busreise, habe ich aus Zeit- und Komfortgründen verzichtet. Stattdessen ging es mit Vietnam Airlines direkt in die Hauptstadt Vientiane. Irgendwie hab ich die heißeste Zeit des Jahres erwischt und bei über 40 Grad und hoher Luftfeuchtigkeit war es schon recht unangenehm sich auch nur einen Meter fortzubewegen. Glücklicherweise – ich hatte nicht damit gerechnet – stiegen direkt bei meiner Ankunft die Feierlichkeiten zum Lao New Year („Songkran“). Dies ist das Neujahrsfest, dass in vielen südostasiatischen Ländern gefeiert wird. In Thailand hab ich mich schon geärgert, dass ich durch meine frühe Abreise die größte Party des Jahres, mit den fettesten Leuten ever, verpasse. In Laos gab es anscheinend einen anderen Termin für die Feier – wie auch immer – in jedem Fall wird bei diesem Fest ordentlich gefeiert und ich war dabei. Yeah!

Songkran am Nam Xong
Songkran am Nam Xong

Alle Menschen sind auf den Beinen, witzig verkleidet, mit Blumen dekoriert und laute Trash-Elektro Beats donnern durch die Straßen. Das Fest markiert den Start der Monsun (Regen-) Zeit. Als Zeichen für langes Leben und Glück wird das mit Parfümen oder Blüten versetzte Wasser auf Alle geschüttet, die gerade den Weg kreuzen. Menschen tanzen durch die Straßen, trinken Alkohol und Wasserschläuche werden auf Alles und Jedermann gehalten. Niemand ist davor sicher. Meine erste Tat des Tages war die Anschaffung einer wasserfesten Hülle, die Handy und Wertsachen trocken halten sollten. Die ganze Feier geht in der Regel mehrere Tage. Für die Masse der Menschen enden die feuchtfröhlichen Feierlichkeiten jeden Abend dennoch verhältnismäßig früh und recht diszipliniert. Dies ist wichtig zu wissen, da dies nicht in allen Ländern der Fall ist. So wurde mir gesagt, dass in Sri Lanka jedes Jahr zahlreiche Menschen bei diesen Festen verletzt oder getötet werden. Gründe sind übermäßiger Alkoholkonsum, Aggression und zahlreiche Verkehrsunfälle durch Alkoholfahrten. Hier habe ich aber nichts dergleichen mitbekommen, auch wenn ordentlich gefeiert wurde.

Nach einer Nacht ging es für mich bereits weiter nach Vang Vieng. Für die 150km muss man hier schon mal 3 bis 5 Stunden einplanen. Die Straßen winden sich durch die Berge hinauf und hinab and riesigen Schlaglöchern vorbei und immer wieder kommt es dazu, dass Anhalter mitgenommen werden – sofern noch Platz im Auto ist. Die Gepäckstücke werden hier ganz selbstverständlich auf das Dach vom Bus geschnallt. Da gilt es zu Hoffen, dass das ganze Gepäck vollständig am Zielort ankommt. Hier hat man aber Routine und alle meine Sorgen waren unbegründet. Man muss halt nur hin und wieder mal die Augen schließen, einfach die Fähigkeiten des Busfahrers ignorieren und der Puls geht ganz von alleine wieder runter.

Markt - Luang Prabang
Markt – Luang Prabang

In Vang Vieng gingen die Feierlichkeiten dann weiter. Berühmt (-Berüchtigt) geworden ist Fang Vieng durch seine exzessiven Studentenparties australischer Teenies. Jedes Jahr sind diese hier spring-break-mäßig zu zehntausenden in den Ort eingefallen und haben es krachen lassen. Per Autoreifen ging es zum „Tubing“ auf den Fluss. Hier fanden sich über dreißig Bars, deren Kellner sich per Seil die partylustigen Teens aus dem Fluß an die Theke geangelt haben. Die Autoreifen mussten dabei nicht einmal verlassen werden, um sich Bier, Schnaps oder Mushroom Cocktails (a la carte) servieren zu lassen. Unzählige rutschen, Baumschaukeln oder sonstige Sprungtürme ins teils knöcheltiefe Wasser durften natürlich auch nicht fehlen. Wildes Rumgemache auf den Straßen, nackte Körper, Sex, Drugs and Rock’n’Roll. EKELHAFT. Kein Wunder das irgendwann das Militär eingefallen ist, um dem Chaos ein Ende zu bereiten. Duzende verletzte jeden Tag und über dreizig Todesfälle pro Jahr waren wohl einfach zu viel.
ZUM GLÜCK durfte ich diese Zeit nicht kennenlernen, denn heute ist alles ein wenig ruhiger hier. 😉

Übrig geblieben sind nur noch riesige Hotelkomplexe und überdimensionierte Bars. Jetzt verfolgt man ein eher naturnahes Konzept, denn die Landschaft ist wirklich schön und lädt zu zahlreichen Ausflügen in die Lagunen, Höhlen, den Dschungel oder die Bergwelt ein.

Hier habe ich zwei Tage verbracht, habe diverse Ausflüge gemacht, unter anderem mit Jordan aus Kanada und Sarah aus Israel. Besonderes Highlight war die Feier im Fluß Nam Xong. Hier wurden Stühle, Tische, Pavillons und sonstiges Party-Equipment in das seichte Flussbett verfrachtet. Zusammen mit Massen an Einheimischen, nur einer Hand voll Touristen, wurde dann das neue Jahr gefeiert. Ein wirklich besonderes Erlebnis, die Zeit mit den zurückhaltenden und freundlichen Laoten, bei lebenslustiger und fröhlicher Atmosphäre, zu teilen.

Laos war wirklich toll und sehr sehenswert. Ich komme definitiv irgendwann wieder, denn vier Tage sind einfach nicht genug für das komplette Erlebnis.

Meinen letzten Tag habe ich dann in Luang Prabang verbracht. Dort habe ich bei wunderschöner Aussicht den Sonnenuntergang genossen und habe mir auf dem Markt erfrischende Fruchtcocktails gegönnt.

Dann ging es schon weiter nach Kambodscha und zwar mit einem Transall-Verschnitt von Vietnam Airlines per Propellerantrieg.

Fingers Crossed, Euer Rob