Rockhampton und Great Keppel Island

Hallo Ihr Lieben. Wie Ihr seht lege ich einen ordentlichen Tackt an den Tag mit meinen Blogeinträgen. Das liegt aber nicht etwa daran, dass ich Langeweile habe. Es gibt einfach so viel zu berichten, dass ich die Befürchtung habe nicht hintergeh zu kommen mit dem Schreiben. Schlimmer noch fängt man irgendwann an Dinge, die man erlebt hat, durcheinander zu werfen. Die Erinnerungen schwinden und tolle Erlebnisse geraten in Vergessenheit. Also wenn ich sie nicht hier festhalte. Die ständige Feierei hat natürlich auch einen gewissen Anteil daran. Aktuell trete ich schon kürzer, denn dieses Tempo kann man auf Dauer physisch wie finanziell nicht durchhalten 🙂

Zurück zum Reisetagebuch.

Von Agnes Water ging es wenn ich mich recht erinnere 4,5h nach Rockhampton, was auch wieder keine sonderlich erwähnenswerte Stadt ist. Nachts angekommen haben wir vor der Stadt inmitten von Feldern und Wiesen das Auto am Straßenrand geparkt um dort zu übernachten. Immer wieder eine Herausforderung hier einen Platz zu finden wo nicht Camping oder Übernachtung im Auto per Warnschild verboten ist. Da Rockhampton nicht am Meer liegt, war es am nächsten Tag ungewohnt schwierig eine Dusche zu finden, da Tankstellen, sofern vorhanden, nur für LKW Fahrer Duschen anbieten und Campingplätze einen mit $25 abzocken wollen. Nur für eine Dusche!! Also fiel die Dusche flach und wir haben ein wenig Sightseeing gemacht, den Botanischen Garten besucht und uns nur notdürftig frisch gemacht .. Im Anschluss sind wir dann in die örtliche Bibliothek und haben dort alle Elektronikgeräte aufgeladen und ich habe die Zeit genutzt Filme zu schneiden und im Internet zu surfen. Und da kommt schon einiges Zusammen: Handy, Kamera Akku, Laptop, Zusatz-Handyakku und das wohl wichtigste Device hier auf der Reise mein Musiklautsprecher. Man muss dazu sagen, dass Bibliotheken hier die besten Anlaufstellen sind, um die Sucht eines Facebook & Internet Junkies zu stillen.
Hier haben Francesco und ich dann eine Gruppe von Deutschen wiedergetroffen, mit denen wir dann den darauffolgenden Abend verbracht haben und BBQ gemacht haben. Das geht hier wunderbar, denn überall finden sich in Australien Plätze/Parks („Reserves“) mit sanitären Anlagen, Sitzgelegenheiten und kostenlosen Gasgrills, die täglich vom den Kommunen gereinigt werden und intensiv von Reisenden und auch Einheimischen in Anspruch genommen werden. Diese BBQ Mentalität werde ich definitiv vermissen, wenn ich wieder in Good Old Germany bin.

Ach ja, hier in Rockhampton haben wir dann noch die Unterkunft für Great Keppel Island gebucht. Ursprünglich wollten wir auf der Insel Campen, hätten dafür aber vom Löffel über Essen bis zum Gasherd alles mitbringen müssen, was mir einfach zu kompliziert war.

Um 9:30 mussten wir dann (schon) an der Fähre in Rosslyn Bay sein. Das Auto abgestellt und dann waren wir nach 15km und ca. 30 Minuten schon auf der Insel angekommen. Great Keppel Island ist die größte von Insel der Inselgruppe von achtzehn Stück. Hat einige Hotelanlagen von der die Größte geschlossen ist und verfügt sogar über eine Landebahn für Kleinflugzeuge. Hier haben wir kaum Leute angetroffen und einfach entspannt – was auch unser Ziel war. Ok, bisschen mehr Party hätte schon sein können. Die Aktivitäten waren: Stand-UP Paddeling, Kayaking, Schnorcheln im vorgelagerten Korallenriff (Hey, das ist schon Great Barriere Reef hier :)) und die Insel zu Fuß erkunden. Die Tierwelt war wie immer auch klasse: an Land niedliche Opossums zum streicheln, Bush Stone Curlews, Kookaburras, Papageien, Kakadus und tausende von riesigen Schmetterlinge, die ich in dieser Anzahl in meinem jungen Leben noch nie in gesehen habe. Im Wasser Schildkröten, Rochen, Papageienfische und sonstige dicke Fische deren Namen ich nicht kenne 🙂

Nach 2 Übernachtungen war dann der Abstecher zuende und die Reise ging weiter in Richtung Norden. In Mackay haben wir einen kurzen Stopp gemacht, um hier das Deutschland – USA Spiel zu sehen. War aber alles nicht so einfach:

1. einzige Sportsbar im Ort die geöffnet war angesteuert
2. trotz 30 Screens, Casino und Sportwetten hatten die nicht den richtigen free-tv Sender am Start (einer der Top 10 Sender in Australien) und haben nur Ghana gezeigt
2. Haben dann im Hip Hop Club weitergeschaut, indem alle Bildschirme von Musikvideos auf Fußball umgeschalten wurden nur für uns. Leider um 3 geschlossen (kurz vor der Halbzeit)
3. haben dann noch zwei Deutsche gefunden mit denen wir dann in meinem Van per Stream das Spiel zuende geschaut haben.. (ich glaube langsam hier gibt es mehr Deutsche als Australier)

Hier noch der obligatorische Film 🙂

Great Keppel Island from Robert on Vimeo.

Dann hing es weiter nach Airlie Beach. Endlich weiter nach Norden dem Winter entfliehen..