8 Tage on the road

Great Southern Touring Route/ Great Ocean Road von Melbourne nach Melbourne und Coastal Drive von Melbourne nach Sydney.

Wir hoffen Ihr hattet alle schöne und besinnliche Weihnachten im Kreise eurer Liebsten! Nachdem wir die Weihnachtsfeiertage hier in Sydney, so weit weg von Euch und von zu Hause, erfolgreich hinter uns gebracht haben; möchten wir Euch nun endlich von unseren beiden Roadtrips berichten.

Mit einem Van, in dem wir schlafen konnten und der zusätzlich mit einem Gaskocher und einer Kühlbox ausgestattet war, sind wir Sonntag Mittag von Melbourne aus Richtung Südosten gestartet. Unseren ersten Stopp haben wir in der Surferstadt Torquay eingelegt, um dort in den Outlets der bekannten Surfmarken (Ripcurl, Quicksilver, Billabong, O´Neill etc.) zu shoppen und die Surfprofis in den tosenden Wellen des Bells Beach zu beobachten. Auf der Fahrt haben wir uns dann schon nach einem netten Plätzchen für die Nacht umgeschaut. Wir sind dann einfach ein Stück in eine kleine unasphaltierte Seitenstraße eingebogen und haben, nachdem wir das OK vom Besitzer des nahegelegenen Campingplatzes bekommen hatten, am Wegesrand unser Lager aufgeschlagen.

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Am nächsten Morgen beim Frühstück haben wir unser erstes Känguru gesehen und uns dann auf den Weg weiter gen Süden gemacht.  Am Strand von Anglesea sind wir ins eiskalte Wasser gesprungen und während wir unsere Weiterfahrt geplant haben, ein wenig die Sonne auf den Bauch scheinen lassen. Weiter ging´s bis zu einem Wasserfall im regenwaldähnlichen Otway Nationalpark und bis nach Kennett River, wo wir im Schritttempo einen Weg hinaufgefahren sind, um in den hohen Eukalyptusbäumen (den Gumtrees) nach Koalas Ausschau zu halten. 

DSC06557Tatsächlich haben wir sie zahlreich in den Ästen rumhängen sehen. Auf dem Rückweg ist uns dann noch ein dicker Schnabeligel über den Weg gelaufen und wir haben eine Schar bunter Papageien mit Nüssen gefüttert. Dann sind wir weiter ums grüne Cap Otway bis nach Johanna gefahren. Hier haben wir einen kostenfreien  Campingplatz bezogen. Wunderschön gelegen am menschenleeren und rauen Sandstrand. 

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Abends gab es dann Känguru-Burger (nachdem wir uns morgens noch über das erste lebendige Känguru gefreut haben, hmmmm 😉 )

Am nächsten Tag sind wir bis nach Port Campbell gefahren, haben dort im Meer gebadet. Was für eine Freude.

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Danach haben wir uns erfrischt am schönsten Abschnitt der Great Ocean Road entlang geschlängelt. Zwischendurch haben wir des Öfteren angehalten, um die schöne Aussicht zu genießen und die bekannten Sehenswürdigkeiten, wie z.B. die 12 Apostel, die Gibson Steps, Loch Ard Gorge und die vor einigen Jahren eingestürzte London Bridge, zu fotografieren. Nachmittags haben wir bei Port Fairy die Route entlang der Küste verlassen und in Tower Hill einen Spaziergang rund um den hiesigen Vulkankrater gemacht. Dabei sind wir ein paar wilden Emus begegnet. Die Weiterfahrt Richtung Norden durch den felsigen Grampians Nationalpark bot wieder eine ganz andere Landschaft; wirklich beeindruckend, wie sich hier ständig das Landschaftsbild verändert. Abends haben wir am Jimmy´s Creek gecampt und ein Dinner unter Wallaces genossen, die sind um unsere Feuerstelle und den Tisch gehüpft und haben sich beim Grasen gar nicht von uns aus der Ruhe bringen lassen.

IMG_2405Am nächsten Tag haben wir eine Wanderung durch die Grampians zum „Pinnacle“, dem Gipfel, gemacht; die Strecke von 2,3km mit 300m Höhenunterschied, war bei 40°C nicht zu unterschätzen und insbesondere für mich ziemlich anstrengend, aber der atemberaubende Ausblick von dort oben war den mühsamen Aufstieg definitiv wert. Unten in Halls Gap angekommen, haben wir uns ein dickes, megaleckeres Eis gegönnt und haben gestärkt den Rückweg, vorbei an der alten Goldgräberstadt Ballarat, angetreten. Spät abends wieder in Melbourne angekommen, sind wir nach einer ausgiebigen Dusche nur noch hundemüde ins Bett gefallen. Morgens sollte es ja auch schon wieder weiter gehen.

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Im neuen 6-Bett- Wohnmobil, zusammen mit 4 anderen netten Leuten, Richtung Sydney. Doch manchmal kommt es eben anders als man denkt und so kam es, dass wir Sechs: Laura & Ilir (ein englisches Pärchen), Valentine & Manon (2 Französinnen), Robert & Ich; nach ewigem Hin-und Her, mit 4 Stunden Verspätung, in unseren gemeinsamen Roadtrip gestartet sind. (sehr lange Geschichte: unteranderem, weil jemand anderes mit derselben Buchungsnummer das Wohnmobil 2 Stunden zuvor abgeholt hatte…)  Nun ging die Reise in zwei Fahrzeugen los. In einem abgeranzten Bus mit Matratze und Küche hinten drin und einem Allradwagen mit Zelt auf dem Dach.

Die erste Etappe ging dann aber relativ fix und wir haben für die erste Übernachtung ein winziges Kaff, mit dem ansprechenden Namen „Sandy Point“, am Tor zum Wilsons Promontory Nationalpark, angesteuert. DSC06829Am hübschen, breiten Strand sind wir alle zusammen in die Wellen gehüpft. Auch wenn bis dahin nichts nach Plan lief, hat der Abend dann doch noch ein gutes Ende genommen. Auf dem Weg vom Strand zum Auto, nachdem ich einige Locals nach dem nächsten kostenlosen Campingplatz gefragt hatte, haben wir Paul aufgegabelt, der nach kurzem Gespräch einfach bei uns ins Auto gestiegen ist und uns in sein Haus eingeladen hat. Er hat uns angeboten bei ihm zu schlafen, zu duschen und uns wie zu Hause zu fühlen. Wir haben den Rest des Abends mit Paul gequatscht, gekocht und ein paar Bierchen getrunken und uns dann in gemütlichen Betten schlafen gelegt.

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Weil wir einige Kilometer aufholen mussten, sind wir in aller Früh aufgebrochen, haben alle meine Pläne übern Haufen geworfen, und nur für´s Nötigste angehalten. Einen Stopp am Strand in Seaspray, dem Anfang des 90-Mile-Beach, zum Baden und Mittagessen, haben wir uns aber trotz Zeitmangels nicht entgehen lassen. Zurück auf dem Princess Highway sind wir durchgebrettert bis wir eine Abzweigung nehmen mussten, um zu dem von mir spontan ausgewählten, abgelegenen Campingplatz mitten im Croajingolong Nationalpark zu gelangen. Wie sich noch herausstellen sollte, nicht meine beste Idee: 25km unbefestigte Straße, die ihrem englischen Namen „Dirt Road“, alle Ehre gemacht hat, denn sie war sehr staubig und sehr holprig und wir haben deshalb zweieinhalb Stunden gebraucht, um den Platz zu erreichen.  Im Dunkeln angekommen, haben die anderen sofort angefangen Holz für´s Feuer zu sammeln und sich, froh angekommen zu sein, ein Bier aufgemacht, aber ich war zugegebener Weise ganz und gar nicht mehr glücklich mit meiner Entscheidung dort hin zu fahren und dort zu übernachten. Während die anderen ein großes Abenteuer darin sahen mitten im Nirgendwo im Wald zu übernachten, machte mir der Gedanke so fern ab von Zivilisation, ganz allein auf diesem Campingplatz zu sein, richtig Angst und ich brauchte lange um mich ein wenig zu entspannen. Aber als das Fleisch auf dem Feuer war, und die Stimmung immer besser wurde, wir gelacht, gesungen und getanzt haben und die Opossums weggescheucht haben, die unser Essen klauen wollten, ging es mir schon wieder besser. Nach einiger Zeit kam auch noch ein australisches Pärchen vorbei, die mit ihren beiden kleinen Söhnen hundert Meter weiter gecampt haben; die haben mir dann die letzte Angst genommen und wir konnten beruhigt schlafen gehen. Im Nachhinein war es ein witziger Abend und eine tolle Erfahrung!

Am folgenden Tag mussten wir in der nächsten Ortschaft erstmal tanken (Merke: in Australien immer tanken, wenn eine Tankstelle kommt, auch wenn der Tank noch halb voll ist!!! 😉 )und unsere Autos waschen, unter deren dicker Staubschicht kaum mehr der Lack zu erkennen war. Wir haben dann auf direktem Wege die Grenze von Victoria nach New South Wales überquert, dann schöne Küstenorte wie Eden und Merimbula passiert und im Mimosa Rocks Nationalpark einen Stopp eingelegt, weil es etwas kalt und bedeckt war, haben wir dort aber nur ein Picknick gemacht und sind nicht, wie ich eigentlich vorhatte, zum Strand zum Schnorcheln gefahren. So ist das eben, man kann nicht alles planen und wenn was schief läuft muss man eben ein paar Abstriche machen :/ Wir haben dann beschlossen bis zum Abend noch so viele Kilometer wie möglich zu machen und sind dann auf einem Parkplatz an einem schönen Salzwassersee in Shoalhaven nahe der Jervis Bay gelandet, um dort zu essen und die letzte Nacht zu verbringen.

Den Rest der Strecke nach Sydney haben wir dann am nächsten Morgen zurückgelegt und waren nach 4 spannenden Tagen und ca. 1300km auf der Straße am Ziel. … über die ersten Tage in Sydney berichten wir dann im nächsten Eintrag  und wünschen Euch jetzt erstmal einen guten Rutsch ins neue Jahr!!!

Wir haben noch einen Film zusammen gestellt mit weiteren Bildern. Die gibt es dann im neuen Jahr, sobald wir einen ordentlichen Internetanschluss haben 🙂

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