Ankunft in Neuseeland – Christchurch

Drei Wochen sind seit meiner Abreise aus Australien vergangen. Die Tränen sind getrocknet, die Wunden aber noch nicht verheilt. Narben werden wohl immer bleiben. Ich bin für den Rest meines Lebens geprägt durch diese atemberaubende Zeit. Das Beste jedoch ist, es ist noch nicht vorbei. Auch wenn die Sehnsucht nach den Lieben zu Hause immer stärker wird, habe ich hier noch einiges vor und freue mich riesig darauf.

Derzeit befinde ich mich in Neuseeland, genauer gesagt in Christchurch. Christchurch ist mit ca. 350,000 Einwohnern nach Aukland und Wellington die drittgrößte Stadt des Landes. Es liegt in der Region Canterbury an der Ostküste der Südinsel (Pazifischer Ozean) und verfügt über einige schöne Strände. Hier herrscht ozeanisches Klima mit moderaten Temperaturen im Sommer. Anders ausgedrückt: der Himmel sieht oft grau aus wie zu hause, wenn aber die Sonne scheint und die kalte Meeresbriese nicht zu stark ausfällt, kann man sich einen ordentlichen Sonnenbrand holen :D. Nachts ist es auch im Sommer eher kühl bei ca 15 Grad.

Mit seiner Architektur erinnert mich Christchurch stark an England. Der besondere Charm ist allerdings mit den Erdbeben in 2000 und 2001 verloren gegangen. Es ist quasi kein Stein mehr auf dem anderen geblieben. Ganze Vororte waren dem Erdboden gleich und zahlreiche alte Gebäude sind zerstört worden. Darunter auch die schöne Kathedrale im Stadtzentrum. Derzeit ist Christchurch eine einzige Baustelle. Es scheint Ewigkeiten gedauert zu haben bis alles aufgeräumt und abgerissen war. Auch heute noch werden zahlreiche Fassaden mit Seecontainern gestürzt. Einziger Profiteur scheinen die Parkplatzbetreiber zu sein (jede Menge Freiflächen mit günstigen Parkmöglichkeiten) und natürlich die lokalen Baufirmen, die sich eine goldene Nase verdienen.

Ich habe mich dennoch entschieden hier ein wenig länger zu bleiben. Durch meinen Autoverkauf hat sich zwar die Reisekasse wieder ein wenig gefüllt, aber nach acht monatiger Abstinenz von der Arbeitswelt hat es mich wieder gepackt. Relativ schnell war mir klar, dass man hier in diesem Ort entweder arbeiten muss oder spätestens nach ein paar Tagen abreisen sollte. Also habe ich in der ersten Woche alles notwenige Organisiert. Unterkunft, Steuernummer zum Arbeiten, Bankkonto eröffnet und mir einen Job gesucht. Das ist hier recht einfach. Jeder der arbeiten will, der findet hier auch was. Leider ist allerdings die Nachfrage nach Management Positionen rar und daher habe ich mich auf direktem Wege auf den Bau begeben. Rohre verlegen, bohren, schrauben, flexen, versiegeln und isolieren, Versorgungsschächte für Wasser und Luft installieren – all das sind hier meine Aufgaben. Natürlich kommt es mir mir da zugute, dass ich schon gerne als Kind mit Lego Technik gespielt habe. Haha. Die Bezahlung ist mit $17 zzgl. Urlaubszulagen auch recht ok und über die Menge an Stunden kommt schon ein ordentliches Taschengeld zusammen. Wenngleich die Bezahlung natürlich nicht so Gut ist, wie in Australien, wo ich auf $30 pro Stunde (netto) gekommen bin.

Mein Plan ist also hier noch bis Mitte Januar zu bleiben und so viel Geld wie möglich in dieser Zeit zu verdienen. Dann kommt Sofia dazu und wir wollen in ca. 6 Wochen das gesamte Land bereisen, bevor es dann nach Asien geht..

Ach ja, ich habe mir natürlich auch direkt ein Fortbewegungsmittel gekauft. Subaru Legacy, Silberartig, Automatik, 2400 neuseeländische Schleifen mit umkippbarer Rückbank. Hier wird dann das Wohn- und Schlafzimmer für die Rundreise installiert sein.

So, das wars erstmal von meiner Seite. Im nächsten Eintrag werde ich dann mal ein paar Erfahrungen aus der neuseeländischen Arbeitswelt präsentieren, sowie meine ersten Eindrücke vom Umland. Für Weihnachten und Neujahr habe ich mir übrigens einen schnittigen Urlaub geplant. Im Zuge dessen werde ich mit Daniel (der von Sydney mit seinem Papa im Schlepptau auch hier auf Rundreise ist) in Wanaka und Queenstown Weihnachten feiern. Über Silvester geht es dann für mich auf ein dreitägigesElektro-Festival.

Stay tuned,
Euer Rob