Wie ich ja bereits in meinem letzten Beitrag geschrieben hatte, habe ich mich wieder meiner „alten“ Reisegruppe angeschlossen. Als wir uns in Broome zum ersten Mal wiedergetroffen haben, habe mich auf Anhieb wohlgefühlt und wollte zurück zu meiner Reisefamilie.
Nachdem wir eine Zeit bei australischen Freunden im Haus gewohnt haben, ging es schließlich los. In meiner Abwesenheit sind einige neue Leute als Passagiere bei Leya und Brie dazu gekommen. Da Michael und Ann bereits in oder vor Darwin die Gruppe verlassen haben, sind Jo (England, Nord Manchester), Arnaud (Frankreich), Martin (Italien) sowie Matt, Max, Yvonne, Janne und Maurice (Alle Deutschland) zu der Gruppe dazu gestoßen. Langweilig sollte es also nicht werden bei fünf Autos und zwölf Reisenden.
Unser Tagesablauf bestand im Wesentlichen daraus, die wunderschöne Natur zu erkunden oder zum nächsten aufregenden Ort zu fahren. Damit kann man in Western Australia jede Menge Zeit verbringen, denn oftmals liegen Tankstellen (so genannten Road Houses bzw. Servos) mehr als 150km auseinander. Dazwischen befindet sich nichts als teils karge Vegetation, einige Tiere, jede Menge Hitze, Wind und Staub. Autos trifft man auch recht wenige. Wahrscheinlich sind deshalb die Straßen in Western Australia so erstaunlich gut. Zu sehen gibt es dennoch immer was. Neben den wunderschönen Stränden, von denen man immer wieder überrascht ist, gibt es einige tolle National Parks.
Das absolute Highlight war hier der Karijini National Park. Mit seinen roten Felsschluchten, herausragenden Wanderwegen und zahlreichen Wasserfällen ist er eine grüne Oase im trockenen Buschland West-Australiens. Hier haben wir auch den Mount Bruce erklommen. Mit 1.234m ist er einer der höchsten Berge in West Australien. Wir sind mitten in der Nacht aufgebrochen, um pünktlich zum Sonnenaufgang auf dem Gipfel zu sein. Wir haben immerhin zwei Stunden für den Aufstieg gebraucht. Ein tolles Erlebnis.
Auf dem Weg nach Perth entlang der Westküste haben wir immer so günstig wie möglich übernachtet. Entweder direkt im National Park (hier muss man bezahlen) oder irgendwo auf einem Parkplatz am Straßenrand. Manche haben in Zelten, andere in ihren Autos geschlafen. Gekocht und gegessen haben wir dann natürlich auch immer zusammen. Ich ist es wirklich von Vorteil wenn verschiedene Nationen zusammen kommen. So kommt man in den Genuss der unterschiedlichsten Köstlichkeiten. Mein persönlicher Tipp für Nachahmer: immer schauen, dass ein Italiener dabei ist 😉
Die Abende haben wir je nach Umgebung gestaltet. Entweder ging es zum Strand, oder wir haben ein Lagerfeuer entfacht. Ansonsten wurde Musik gehört, Gitarre gespielt, getrunken oder wir haben einfach nur gequatscht und Spiele gespielt … ach ja: und getrunken 🙂 Unglaublicher Weise ist unsere Reisegruppe auf dem Weg nach Perth zwischenzeitlich auf zehn Fahrzeuge und dreiundzwanzig Reisende angestiegen. Einerseits war das riesiger Spass, gerade am Abend. Mann musste aber feststellen, dass die Organisation in diesem großen Konvoi extrem schwierig war. Dies ist aber logisch, denn jeder reist in seiner eigenen Geschwindigkeit und will an den verschiedenen Orten unterschiedlich viel Zeit verbringen. Unsere Gruppengröße von ca zehn Leuten war jedoch perfekt für diese Reise.
Alle Highlights habe ich wieder in einem Film zusammengefasst. Daneben bleibt zu sagen, dass alle gesund und munter in Perth angekommen sind. Leider hatten wir einige Ausfälle zu beklagen. Ein Fahrzeug ist aufgrund von Sekundenschlaf von der Straße abgekommen. Alle hatten aber Glück im Unglück, denn neben ein paar Beulen am Auto und zwei geplatzten Reifen ist niemanden was passiert. Trauriges Highlight der Reise war, dass einige hundert Kilometer vor Perth der Motor von Bries VW Bus „Blue Sky“ gebrannt hat. Damit war die Reise für Sie leider zu Ende. Die Mitfahrer konnten sich jedoch auf die anderen Autos verteilen und die Reise fortsetzen. In Perth haben wir dann wieder Familienzusammenführung gefeiert.
Von Perth aus habe ich als letzte Tag noch meinen Van verkauft. Dann ging der Flieger direkt nach Sydney, um die letzten drei Wochen zusammen mit Daniel und Sofia zu verbringen. Danach geht es nach Neuseeland. Hier habe ich wieder ein Work & Travel Visum beantragt. Mein Plan ist es, ein bisschen zu arbeiten und dann die beiden Hauptinseln zu erkunden, bevor es für mich über Asien auf den Nachhauseweg geht. Bis dahin ist aber noch reichlich Zeit, denn dies wird erst Mitte 2015 der Fall sein. Dazu kommt, dass sich Pläne ja bekanntlich rasant ändern. Gerade hier am anderen Ende der Welt.
So jetzt aber der Film 🙂