Ho Chi Minh City (Saigon) – Meine erste Etappe in Vietnam

Hallo, da bin ich wieder. Mittlerweile habe ich Thailand verlassen und befinde mich nun in Vietnam. Vietnam liegt wie Thailand in Südostasien und wird durch die Länder Kambodscha, Laos und China eingegrenzt. Nach nur 1,5 Stunden Flug habe ich meine erste Etappe erreicht. Ho Chi Minh City, oder Saigon, ist die ehemalige Hauptstadt Südvietnams (Republik Vietnam) und ist mit über 7 Mio Einwohnern, noch vor der Hauptstadt Hanoi, die größte Stadt des Landes. Von hier aus organisierten die Amerikaner, zusammen mit damaligen Regierung und den Verbündeten, die Angriffe gegen den sozialistischen Norden. Nach der Einnahme der Stadt durch die Befreiungsbewegung NLF (Vietcong) erfolgte die Umbenennung nach dem Kommunistischen Staatshelden und ehemaligen Präsidenten Ho Chi Minh.

Eine Stadt und ein Land voller interessanter Geschichte. Details möchte ich allen aber hier an der Stelle ersparen. Ich kann einfach nur jedem empfehlen, sich näher mit der Geschichte und den Kriegen in und um Vietnam zu befassen. Insbesondere die Verbindungen zum zweiten Weltkrieg, nach Frankreich und das Vorgehen der USA fand ich persönlich extrem spannend.

Da ich mir ein straffes Programm auferlegt habe in Vietnam, dass mir nur 2 Tage volle Tage in der Stadt erlaubt, habe ich gleich zwei Tagestouren gebucht.

Das war mein Programm am Tag 1

Cao Dai Tempel

Gotteshaus der hier ansässigen Religion des Caodaismus, das Glaubensbestandteile aus dem Christentum und dem Asiatischen Raum vereint.

Củ Chi Tunnel

Ein System von Tunneln, indem sich die Vietnamesischen Partisanen während des Krieges versteckt haben. Es erstreckt sich über mehr als 200km und beinhaltet alles, was man zum Kämpfen und Leben benötigt. Aufgrund der intensiven Bombardierung haben die Menschen hier monatelang unter der Erde gelebt. Hier eine, aufgrund der interessanten Umsetzung, amüsante Darstellung einer Bombenwerkstatt. Amerikanische Munitionsteile und Blindgänger werden hier zu Waffen für die Vietcong umgebaut.

Das war mein Programm am Tag 2

Besuch des „War Remnants Museum„, dass in 1975 zu Aufklärungs- und Studienzwecken eröffnet worden ist.  Hier finden sich auch diverse militärische Ausrüstungsgegenstände aus Kriegszeiten. Das schreckliche Leid, das der Bevölkerung widerfahren ist, wird hier eindrucksvoll dargestellt. Da die Darstellung undifferenziert aus vietnamesischer Sicht erfolgt, ist es für mich nun interessant die Darstellung der anderen Seite kennenzulernen.

Besuch von Chinatown und der Thien Hau Pagoda, die im frühen 19. Jh errichtet zugunsten von Thien Hau, der Schutzgöttin der Seeleute und Seefahrer.

Besuch des Cho Lon (Binh Tay) Marktes, bei dem man die Einheimischen beim feilschen, ein- und verkaufen von Waren beobachten kann.

Dann ging es wie so oft in eine der Fabriken, in der handgemachte Dinge präsentiert werden. Das steht quasi bei jeder Tour auf dem Plan, um den Touristen noch ein wenig mehr Geld aus der Tasche zu ziehen.

Besuch des „Reunification Palace„,  dem ehemaligen Präsidentenpalast von dem aus Südvietnam regiert wurde, bis zum Abzug der Amerikaner im April 1975. Hier gibt es jede Menge Hinterlassenschaften im Bunker oder in den repräsentativen Räumlichkeiten zu bestaunen.

Abschließend ging es noch in die Notre Dame Cathedral und das General Post Office, welche ansehnliche Beispiele der Französischen Kolonialzeit sind.

Dann waren zwei Tage volles Programm auch schon rum.

Als neue Erfahrung habe ich nach Ankunft zunächst das Geld empfunden. Da ein 1$US in etwa 22.000 Vietnamese Dong (VD) entspricht, war ich auf Anhieb mehrfacher Millionär nach meinem Besuch am Geldautomaten. Übrigens kann man hier auch überall in US Dollar zahlen. Wechselgeld gibt es aber in VD. Man hat immer einen dicken Stapel Scheine in der Tasche und muss regelmäßig beim Bezahlen die Nullen zählen, um nicht ausversehen hunderttausend mit zehntausend zu verwechseln.

Die andere neue Erfahrung war der Verkehr. Dieser war ja bereits in Bangkok extrem. Das Besondere hier ist aber, dass anscheinend jeder Einwohner ein Motorrad / Roller besitzt. Hier findet man Millionen von diesen Fahrzeugen gleichzeitig auf den Straßen. Alles wird damit Transportiert. Fünf 50Kilo Zementsäcke, eine LKW Ladung an Plastikflaschen, Fenster, Türen, Lange Stangen, Lebensmittel und auch gerne mal die Vier- oder Fünfköpfige Familie. Für mich unvorstellbar, dass bei dieser Masse an Fahrzeugen nicht ständig ganz, ganz viele Unfälle passieren. Verkehrsampeln, sofern vorhanden, werden ignoriert. Es wird auf der entgegengesetzten Fahrbahn gefahren oder auch auf dem Fußweg. Kommen sich Fahrzeuge zu nahe oder scheint eine Lücke zu eng zum Durchkommen zu sein, dann wird einfach gehupt. Je größer das Fahrzeug, desto lauter die Hupe. So weiß jeder, wer wem aus dem Weg gehen muss. Wie eine riesige Ameisenstraße ist das hier – aber irgendwie funktioniert es.

Will ich allerdings die Straße überqueren, dann gibt es einige Regeln zu beachten.

1. In die Richtung schauen wo die Fahrzeuge herkommen
2. Mut zusammen nehmen
3. Langsam loslaufen
4. Möglichst nicht anhalten
5. Niemals, wirklich niemals umkehren
6. Darauf hoffen, dass alle Fahrzeuge den weg um einen herum finden.

Eine besondere Herausforderung für alle westlichen Besucher wie ich finde. Insbesondere wenn es kaum beleuchtete Straßen gibt und Zebrastreifen bedeutungslos sind.

Hier ein kleiner Eindruck von dem ganzen Spektakel:

Und noch paar Bilder. Ein tolles Land bisher. Mir gefällts!

Liebe Grüße. Euer Rob