Roadtrip von Cairns nach Darwin

Nach meinen Wochen in Cairns ging es endlich wieder auf Erkundungstour. Auf der Suche nach Reisepartnern habe ich eine Anzeige im Internet geschalten. Gesucht wurde eine Person mit der ich mich auf den endlosen Strecken unterhalten kann, sowie die Kosten für Benzin und Lebensmittel aufteile. Kurz: jemand der mit mir das wunderbare Abenteuer teilt. Weiterhin habe ich nach Autos gesucht, die sich mir anschließen. Nach kurzer Zeit hat sich Brie bei mir gemeldet. Brie ist aus Melbourne und mit ihrer Freundin Leya auf Rundreise durch Australien. Beide besitzen VW Busse aus den 70ern. „Sunny“ (gelb) und „Blue Sky“ (blau) und befinden auf der selben Route. Sie wollen wie ich in etwa zwei Wochen in Darwin ankommen und auf dem Weg an allen Sehenswürdigkeiten stoppen. Fertig war also der Convoy. Als Mitfahrerin habe ich Sofia gewinnen können, die nach ihrer Balireise wieder nach Australien zurückgekommen ist. Neben Sofia, Brie und Leya sind weiterhin Brodie (Freund von Leya aus Melbourne), Michael (aus Tirol/Italien) und Anne (Berlin) an Board.

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Es ist schwer alle Erlebnisse in diesem Blog wiederzugeben ich versuche es daher mal mit einem typischen Tag wie er auf der Reise stattgefunden hat.

Gegen 6 Uhr am Morgen erwacht das Camp und alle kriechen langsam aus Ihren Autos und Zelten und genießen den Sonnenaufgang. Wasser wird aufgesetzt, Kaffee und Tee getrunken. Dazu gibt es Toastbrot mit Marmelade, Käse aus der Kühlbox oder Nutella. Hin und wieder gibt es auch Pfannkuchen. Der ein oder andere ist auch Müsli. Dann werden die Zelte abgebaut, alles aufgeräumt und das Geschirr gespült. Gegen 7-8 Uhr befinden wir uns dann auf den Weg zum nächsten Ort. Morgens reist es sich am bequemsten. Es ist da mit ca. 20 Grad noch relativ kühl und die Autos laufen gut. Mittags gegen 1-2 Uhr stoppen wir für Lunch irgendwo im Schatten, denn die Temperaturen erreichen gerne über 40 Grad. Und das am Ende des Winters 🙂 Bevor wir unser nächstes Camp beziehen, stehen meist noch Aktivitäten in den zahlreichen Nationalparks an. Das sind oft Wanderungen durch den Regenwald oder hinauf auf Berge mit tollen Aussichtspunkten. Beliebte Ziele sind Wasserlöcher und Quellen zum Schwimmen und Abkühlen. Gegen Abend und möglichst vor Sonnenuntergang, wird dann das Nachtcamp bezogen. Bei Dämmerung sind hier in Australien jede Menge Tiere auf den Straßen unterwegs. Am häufigsten sind das Känguruhs oder Wallabies, die gerne in das Scheinwerferlicht hüpfen. Es gibt aber auch viele Büffel oder Kühe die noch mehr Schaden anrichten können. Die Mögen bei Nacht die Wärme des Asphalts und sind nicht durch Zäune von der Straße getrennt.
Üblicher Weise rasten wir auf kostenlosen Rastplätzen im Nirgendwo. Meist gibt es einfache Toiletten und Picknick Tische.

Die Highlights der Tour waren folgende:

Die erste Nacht im Outback
Für alle war der erste Stop auf „Marathon Rest Area“ im Outback ein ganz besonderes Erlebnis. Umgeben von unendlichem Nichts in alle Himmelsrichtungen haben wir unser Camp an der Straße aufgeschlagen. Das war mein erster goldener Outback Sonnenuntergang. Wir haben viele Bilder geschossen, gemeinsam gekocht und danach Gitarre gespielt, gesungen, getrunken und den Sternenhimmel genossen.

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Daly Water Pub

Die wohl abgefahrenste Kneipe mitten im Outback. Die Wände sind behangen mit zahlreichen Hinterlassenschaften von Besuchern der letzten Jahrzehnte. Alte Unterhosen, Baseball Mützen, Schülerausweise, ein Baum aus Flip Flops, Fahnen aus aller Herrenländer, Nummernschilder, und und und. Leider sind wir nicht in Genuss der Livemusik gekommen, sondern haben nur ein Pubmeal zu uns genommen. Ich hatte Beef&Barra (Steak und Baramundi sowie Pommes), sowie ein isotonisches Kaltgetränk (nennt man hier Beer).

Mataranka Hot Springs
Mataranka befindet sich auf der Nord- Südroute quer durch Australien von Darwin nach Adelade am so genannten Stuart Highway. Von hier aus sind es nur ca 500km bis Alice Springs. In einer kleinen Oase entspringt mitten in einem kleinen Regenwald eine 30 Grad warme Quelle. Ein super Spot zum schwimmen und entspannen im kristallklaren Wasser.

Katherine Gorge
Im Nimjung National Park ging es bei 40 Grad auf eine dreistündige Wanderung. Highlight war die Wasserstelle am Fuße der Schlucht. Nachdem alle Blessuren verarztet waren (manche waren in Flip Flops unterwegs) gab es das wohlverdiente Bad im erfrischenden Fluss. Das war solange entspannend, bis eine Bootstour 20m neben uns gestoppt hat und begeistert auf die Krokodile hingewiesen hat. Dann wollten nicht mehr alle so gerne ins Wasser. Ich bin aber trotzdem reingegangen. Ich wollte nur nicht mehr so weit raus schwimmen und bin lieber am Uferrand geblieben. Es waren angeblich „nur“ Süßwasser Krokodile. An dieser Stelle muss darauf hingewiesen werden, dass hier zwei Arten von Krokodilen unterschieden werden: Süßwasser Krokodile (Freshies) und Salzwasser Krokodile (Salties). Letztere werden größer als 2 Meter und sind absolute Killermaschinen, die auch gerne Menschen essen, während Freshies nur ab und zu beißen, um ihr Territorium zu beschützen. Man muss also überall aufpassen beim schwimmen hier. Im Norden Australiens sind in nahezu allen Gewässern Krokodile zu finden.

Kakadu National Park
Der Kakadu National Park wird hier gerne die „Perle“ Australiens bezeichnet wird. Südlich von Darwin gelegen kann man hier die wunderbare australische Natur bewundern. Hier sind jede Menge Campingplätze vorhanden. Besonders interessant sind die durch Ranger geführten Touren bei denen man viel über Wandmalereien oder den australischen Busch, seine Pflanzen und Tierwelt lernen kann. Hier lernt man auch wie die Aboriginal people sich am Busch/ „Supermarkt“
bedienen. Hier habe ich dir wohl beste Tour erhalten. Diese wurde durch einen Aboriginal ganz traditionell in Form einer Geschichte erzählt. Ein sehr eindrucksvoller und emotionaler Moment für mich. Die Tour endete auf dem Mount Ubirr mit einem unvergesslichen Sonnenuntergang. Leider konnte ich nicht alle schönen Plätze im Park sehen, denn dafür braucht man einen Geländewagen. Ich komme also wieder…

Litchfield National Park
Nachdem sich die Gruppe aufgeteilt hat, weil ein Teil bereits nach Darwin wollte, ging es für Sofia und mich weiter in den Litchfield National Park. Litchfield ist weitaus kleiner und wilder als Kakadu. Er wird weniger bewirtschaftet. Dies führt dazu das die Natur weitaus schöner und vielfältiger ist und mehr Tiere gesehen werden können. Herausragende Campingplätze, tolle Wanderwege, Bäche, Wasserfälle und Badestellen machen den Aufenthalt angenehm. Wir sind gleich mehrere Tage geblieben.

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Am Ende sind wir dann in Darwin meinem Zwischenziel angekommen. Hier habe ich die Entscheidung getroffen als nächstes nach Western Australia zu gehen und dann die komplette Westküste Australiens auch noch zu bereisen. Uluru fällt daher wohl leider weg für mich, weil dies nicht auf der Route nach Perth liegt. Aber dies ist einfach nur ein Grund mehr später nach Australien wieder zu kommen.

Das passende Video folgt 🙂

Euer Rob