Christchurch nach Milford Sound

Seit circa zwei Wochen sind wir nun unterwegs und es ist wieder Zeit für einen neuen Blogeintrag.

Nachdem ich meine Arbeit in Christchurch beendet hatte, haben wir noch einige Campingsachen für unser Auto gekauft. Tisch, Kochutensilien, Boxen usw.

Dann ging es nach Akaroa. Gelegen auf der Banks Peninsula ist Akaroa ein kleiner verschlafener Ort südöstlich von Christchurch. Hier wohnen nur ein paar hundert Einwohner überwiegend Französischer Herkunft, was an den Namen von Straßen und Geschäften noch abzulesen ist. Umgeben wird das Hafenstädtchen von vulkanischen Bergen und türkisem Wasser, tollen Stränden und zahlreichen Buchten. Hier haben wir zwei schöne Tage verbracht und unmittelbar am Wasser übernachtet.

Weiter ging es dann über Timaru vorbei an Lake Tekapo zu Mt. Cook. Mit 3754 Metern ist Mt. Cook der höchste Berg Neuseelands. Der Weg zum Mt. Cook führt vorbei an Lake Pukaki. Von dort bietet sich ein eindrucksvolles Panorama. Ein Stopp ist hier Pflicht für jeden Neuseelandtouristen auf der Jagt nach dem ultimativen Schnappschuss für das Urlaubsalbum. Kommt man näher zum Mt. Cook finden sich dort zahlreiche Wanderrouten, wie eigentlich überall in Neuseeland. Wir haben einen leichten Weg gewählt, quer durch das Hooker Valley, von dem aus Gletscher und Berg in voller Pracht zu bewundern sind. Am Abend sind wir dann wieder zurück gefahren, haben an der Straße gestoppt und sind zufrieden mit Blick auf Mt. Cook eingeschlafen.

In Oamaru wurden dann die Vorräte wieder aufgefüllt und es ging zum nächsten Campingplatz in Kakanui. Direkt am Strand auf einer Anhöhe gelegen, findet sich hier ein herausragender Platz. Optimal für einige entspannte Tage bei günstiger Übernachtung. Kalte Duschen und Toiletten sind vorhanden und es wurde nur um eine freiwillige Gebühr von $5 pro Nacht pro Auto gebeten, die wir sehr gern gezahlt haben. Durch einen Zufall (ein Päärchen hatte Probleme mit seiner Autobatterie und alle Camping-Nachbarn haben Anschieben geholfen) hat sich dann direkt eine Gruppe von 10 Personen zusammen gefunden. Gemeinsam haben wir den Abend und den nächsten Tag verbracht. Mit Sebastian und Johanna aus Mainz haben wir dann sogar noch die nächste Etappe gemacht.

Zusammen sind wir Richtung Süden gefahren, haben auf dem Weg ein paar Sehenswürdigkeiten angeschaut (Moeraki Rocks, Shag Point, Puketeraki Scenic Drive). Abends haben wir dann gemeinsam gegessen und bei netter Gesellschaft und Gin Tonic den Abend auf einem kostenlosen Campingplatz ausklingen lassen. Am nächsten Tag ging es nach Dunedin ein paar organisatorische Dinge regeln – wie einkaufen – und die Stadt besichtigen. Zudem haben wir uns dann doch eine richtige Kühlbox zugelegt, was das Leben jetzt deutlich einfacher macht. Jetzt ist nicht nur Bier sondern auch Butter und Aufschnitt genießbar und länger haltbar. Weiterhin sind hier größere Packungen viel günstiger (z.B. 1kg Käse im Block).

Am nächsten Tag ging es nach Brighton auf das alljählrich stattfindende Festival. Man kann sich das wie ein Sommerfest vorstellen. Eine Mischung aus Kirmes und Flohmark. Hier gab es beispielsweise auch Hubschrauberrundflüge zu buchen, die durch die zahlreichen Besucher auch intensiv genutzt wurden (im 5 Minuten Takt sind wurde gestartet und gelandet). Am nächsten Tag war dann Abschied nehmen angesagt, da Sebastian und Johanna viel mehr Zeit übrig haben und daher entspannter reisen können. Danach haben uns noch die Otago Peninsula inklusive Larnach Castle angeschaut. Am Wickliffe Bay haben wir einen dreistündigen Walk absolviert und haben dabei Seelöwen in freier Wildbahn gesehen. Diese haben sich gerade am Rande des einsamen Strands auf den Felsen von ihrer Futterjagd ausgeruht. Wir haben uns bis wenige Meter an die kleine Kolonie herangewagt und konnten wahnsinnig tolle Schnappschüsse machen. Als letzte Tat des Tages haben wir noch die steilste Straße der Welt in Dunedin angeschaut bevor unsere Reise weiter ging.

In Gore haben wir dann am „Town Country House“ (einem Kasino/ Restaurant / Klubhaus / Parkplatz) übernachtet, unsere Sachen gewaschen und ein wenig Reiseplanung betrieben. Für $8 pro Autoübernachtung war sogar noch kostenloses Internet inklusive.

Am nächsten Tag ging es nach Invercargill. Hier haben wir nur die paar obligatorischen Fotos (am NICHT südlichsten Punkt Neuseelands) geschossen, getankt und Essensreserven aufgefüllt. Dann ging es in das Fiordland.

Das Fiordland ist im Südwesten der Neuseeländischen Südinsel gelegen und bietet neben steilen Felsschluchten zahlreiche Seen und wunderschöne Wanderrouten. Highlights sind Doubtful Sound und Milford Sound sowie die „Great Walks“ (Mehrtägigen Wanderungen mit Übernachtung auf Berghütten). Wir sind eine Etappe des Kepler Tracks gelaufen. Ausgehend von Te Anau durch märchenhaften Regenwald hinauf zur Luxmore Hut. Von dort aus hat man einen wunderschönen Blick auf den Lake Te Anau. Nach 8 Stunden, 27.6km Weg und ca. 1000 überwundenen Höhenmetern sind wir sichtlich erschöpft wieder im Tal angekommen. Ein Bad im See war die perfekte Belohnung eines tollen Tages!

Dann ging es am nächste Tag zum Milford Sound, einem der Highlights hier in Neuseeland. Ein wirklich mystischer Ort. Ein riesiger Fjord der von steilen Felsenklippen eingerahmt wird. Diese wurden von Gletschern über Millionen von Jahren in den Felds gedrückt. Die Hänge sind mit einer dicken Moosschicht bedeckt, auf der, wo es der Winkel erlaubt, Regenwald wächst. Dieser Ort hat den meisten Niederschlag auf der Welt, um genauer zu sein im Schnitt ca. 7m pro Jahr. Das ist doppelt so viel wie im Amazonas Regenwald. Das Wasser ist hier teils mehrere hundert Meter tief und durch den Niederschlag, die niedrige Wassertemperatur und das von den Hängen ins Meer gespülte trübe Regenwasser bilden sich besondere Lebensbedingungen knapp unter der Wasseroberfläche, die sonst nur in hunderten Metern Tiefe zu finden sind. Dadurch findet man hier eine besondere Pflanzen und Tierwelt (z.B. Black Coral), die über das See Observatorium zu bewundern sind. Wir haben hier eine mehrstündige Boots- und Kayaktour gemacht. Am Schönsten ist dieser Ort nach mehrtägigen Regenfällen, denn dann gibt es hunderte Wasserfälle zu bewundern. Wir hatten leider das Pech, dass die letzten elf Tage kein Niederschlag war. Dies hatte zur Folge, dass es nur die beiden permanenten Wasserfälle zu bewundern gab. Dennoch hatten wir einen wundervollen Tag und waren begeistert von diesem Ort.

Dann ging es weiter nach Queenstown. Dazu aber mehr im nächsten Eintrag. Hier erstmal ganz viele tolle Fotos 🙂

Bis dann,

Euer Rob