Kambodscha – Angkor Wat, Angkor Wat und Angkor Wat

Per Propellermaschine in Siem Reap angekommen ging mein Abenteuer weiter. In gewohnter Routine wurde das Standardprogramm am Flughafen abgespult. Geld wechseln, Sim Karte inklusive Internetflat besorgen und mich kundig machen, wie ich am günstigsten in die Stadt zu meiner Unterkunft komme.

Die beste Option war hier das TukTuk, wobei ich zuerst an den zahlreichen aufdringlichen Taxifahrern vorbei zur Hauptstraße musste. Dort stehen die Kambodscha - 1 von 70günstigeren Fahrer, mit denen man in zähen Verhandlungen einen Preis aushandeln muss. Dies hat nach langem hin und her dann irgendwann auch mal geklappt. Ich habe auf meinen Preis bestanden und der Fahrer hat erst zugestimmt als ich ihm großzügiger Weise versprochen habe, eine Coka Cola auszugeben, wenn wir am Hostel sind. Dort gab es dann die erste Überraschung.

Ich habe zu allererst eingecheckt,  und habe mich dann wieder meinem Fahrer zugewandt. Hab eine eiskalte Cola besorgt und die ihm mit breitem Grinsen in die Hand gedrückt. Der hat mich ordentlich verdutzt angeschaut, was mich Kambodscha - 62 von 70zunächst nicht nachdenklich gemacht hat. Sodann haben wir über meine weiteren Planungen gesprochen. Er hat mir angeboten, mich am nächsten Tag als privater Fahrer zu den Tempelanlagen von Angkor Wat zu fahren. Wir haben bisschen über den Preis gesprochen, bis mir einfiel, dass ich ihn ja noch für die Fahrt bezahlen musste. Schwupps die US-Dollar aus der Tasche geholt (das ist hier die Währung in der gezahlt wird, eigenes Wechselgeld gibt es nur für Kleinbeträge unter $1). Komischer Weise hat mich der Fahrer nun noch verdutzter angeschaut. What – was ist den mit dem los jetzt – habe ich gedacht. Will der etwa mehr Geld als vereinbart und nimmt das jetzt einfach nicht an?!? Doch dann fiel der Groschen endlich bei mir, als mein Blick heraus aus der Rezeption auf die Straße schweifte. Fuck. Der Typ da draußen ist mein Fahrer. Da hat mir mein schlechtes Gesichtsgedächtnis mal wieder einen Streich gespielt. Nicht, dass die Leute hier alle gleich aussehen würden. Ich habe es einfach verrafft. Schnell bin ich auf die Straße raus und habe dem richtigen Typen die Cola in die Hand gedrückt und auch das Geld für die Fahrt gegeben.

Schnell stellte sich heraus, dass hier jedes Hotel seine eigenen Fahrer beschäftigt. Die Touristen stellen hier natürlich die Haupt-Einnahmequelle dar und die
privaten Taxifahrten schlagen mit $10-15 hier zu buche, wenn man den Fahrer für den gesamten Tag beschäftigt. Das muss hier ein normaler Arbeiter 1-2 Wochen arbeiten. Mein Fahrer durfte daher das Hotel garnicht betreten. Auf jeden Fall habe ich dann schnell meinen Fehler wieder grade gebogen, meinen Fahrer für den nächsten Tag gebucht und den Fahrer im Hotel erklärt was mir passiert ist.

Den Rest des Tages habe ich dann im Hotel was gegessen, wobei ich den Kambodscha - 70 von 70Barkeeper aushalten musste. Er hat mich nett nach einem Bier gefragt. Das Ende des Liedes war dann, dass wir uns gemeinsam an der Hotelbar etliche Bier genehmigt hatten. Auf meine Kosten. Wir haben tolle Gespräche über meine Reise, seine Träume fürs Leben und Kamboscha im Allgemeinen geführt. Klasse Erfahrung wiedermal und ein toller Start.

Am Abend habe ich es dann eher ruhiger angehen lassen. Einerseits war ich kaputt von meinem straffen Zeitplan, andererseits auch müde vom Trubel asiatischer Städte. Die Partymeile um die Ecke, die angeblich zudem berühmt-berüchtigt für Prostitution und exzessive Parties ist, habe ich mir daher einmal mehr erspart. Weiterhin war ich ohnehin bedient nach meinem einschneidenden Erlebnis in Bangkok, bei dem mir der Schädel eingeschlagen wurde auf der Touristenmeile Khao San Road. Eine Naht mit sieben Stichen an meinem Kopf war ja dort das Resultat. Mittlerweile waren aber alle körperlichen Schäden verheilt und die Fäden gezogen.

Die nächsten Tage habe ich dann damit verbracht mich bei über 40 Grad um die eindrucksvollen Tempelanlagen von Angkor Wat zu fahren. Diese erststrecken Kambodscha - 35 von 70sich über viele Kilometer und bestehen aus unzähligen einzelnen Tempeln. Die ganze Anlage ist UNESCO Weltkulturerbe und besteht neben dem bekannten Haupttempel Angkor auch aus der Anlage „Ta Prohm“, die seinerzeit dem Film Tomb Rider als Kulisse diente.

Weiteres Highlight war mein finnischer Mitbewohner, mit dem ich mein Zimmer geteilt hatte. Dieser hatte gerade vom Selbstmord seines besten Freundes zuhause erfahren und hatte sich dafür entschieden, seinen Schmerz in Wodka zu ertränken. Das Ergebnis war, dass er die gesamte Nacht bitterlich geweint und in seinem Suff die Mitbewohner um ihren Schlaf gebracht hat. Bemitleidenswerte, arme Gestalt der Typ.

Auf die Schnelle habe ich noch einen kurzen Abstecher per Flieger nach Sihanoukville gemacht. Das ist der beliebteste Badeort Kambodschas. Dort habe ich dann nicht mehr so viel unternommen.

Dann war mein Kurzaufenthalt in Kambodscha auch schon wieder vorbei und es ging weiter nach Phnom Penh, um meinen Flieger nach Singapur zu bekommen. Endspurt.

Euer Rob